BVG-Vorsorgestiftung physioswiss

Expertise 01.02.2022


Die BVG-Vorsorgestiftung physioswiss ist die autonome Pensionskasse für die Mitglieder des Verbands. Ende 2020 gab es 818 Betriebsanschlüsse mit 2074 aktiven Versicherten. Das kumulierte Altersguthaben betrug Fr. 134 Millionen. Es handelt sich um einen Vollversicherungsvertrag, der von Swiss Life verwaltet wird. Im letzten Jahr wurde vom Stiftungsrat ein neuer Geschäftsführer, Adrian Wernli (AW) und eine neuer Pensionskassen-Experte, Livio Cathomen (LC), gewählt.

Welches sind die Aufgaben des Geschäftsführers der Geschäftsstelle BVG-Vorsorgestiftung physioswiss?

AW: Einfach gesagt bin ich im Auftrag des Stiftungsrats dafür verantwortlich, zusammen mit meinem Team bei der VCW AG, dass alle administrativen Aufgaben, die bei der Pensionskasse anfallen, wie beispielsweise Fragen zu den verschiedenen Vorsorgeplänen, Ein- und Austritte, Anfrage wegen Einkäufen, Prämienzahlungen, Vorbezüge für die Wohneigentumsförderung etc. rasch und kompetent erledigt werden. Zusammen mit meinem Team sind wir die persönlichen Ansprechpartner für die Mitglieder bei Offertanfragen, Beratungen und bei Pensionierungen.

Wieso braucht die Stiftung einen Pensionskassenexperten?

LC: Das Berufliche Vorsorge Gesetzt (BVG) verlangt, dass die Vorsorgestiftung einen Pensionskassenexperten haben muss. Ich bin sozusagen von Gesetzes wegen dabei. Meine Tätigkeit ist die Beratung der Geschäftsführung bei den Vorsorgeplänen und bei den Reglementen, ich bin für die Schulung der Stiftungsräte (Organe) verantwortlich und ich stelle sicher, dass die Stiftung ihren Vorsorgeauftrag im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben erfüllt.  

Welches sind die Vorteile der BVG Vorsorgestiftung Physioswiss?

AW: Bei der BVG-Vorsorgestiftung physioswiss handelt es sich um eine spezialisierte Lösung, die den Bedürfnissen der Verbands-Mitglieder entspricht. Auch Selbständigerwerbende ohne Angestellte können sich dem Vorsorgewerk anschliessen. Das ist ein grosser Vorteil. Die Vorsorgepläne sind flexibel und können den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden, egal ob es eine Einzelunternehmung oder eine Gruppenpraxis ist.  

LC: Weil es sich um eine Vollversicherungslösung handelt, haben die Versicherten kein Anlagerisiko. Swiss Life garantiert, dass alle Versicherten, egal wie sich die Kapitalmärkte verhalten, immer 100% ihres Alterskapitals erhalten. Diese Sicherheit kostet, daher hat die Vollversicherungslösung ihren Preis. 

AW: Ein weiterer Vorteil sind die direkten Ansprechpartner bei der Geschäftsstelle, welche von den Mitarbeitern der VCW AG betreut wird. Die persönliche Beratung erachten die Mitglieder als wertvoll. 

Wie hat sich die BVG-Vorsorgestiftung physioswiss in den letzten Jahren entwickelt?

AW: Die Vorsorgestiftung ist finanziell gesund und solide aufgestellt. Seit 2018 konnte jährlich ein Prämienwachstum von 5.4 Prozent durchschnittlich pro Jahr verzeichnet werden. Es gibt 127 Rentenbezüger, das Verhältnis Rentner/Aktive ist somit sehr vorteilhaft. 75% der heute Versicherten sind Frauen, 25 % Männer. Nur 40% der Versicherten arbeiten Vollzeit. 60% der Physiotherpeuten/innen üben ihren Beruf im Teilzeitpensum aus. Das hinterlässt Spuren beim versicherten Lohn, beim Alterskapital und bei den Altersrenten. 

LC: Es gibt sehr viele kleine Anschlüsse mit nur 1-5 Destinatären. Der aktuelle Trend zu Gruppenpraxen sollte von der BVG-Stiftung physioswiss zukünftig mit geeigneten Massnahmen stärker berücksichtigt werden. 

Wie könnten die angeschlossenen Unternehmen noch besser von der BVG-Vorsorgestiftung profitieren?

AW: Mittels Einzahlungen in das Arbeitgeberbeitragsreservekonto sowie mit Einkäufen könnten Steuervorteile erzielt werden. Genau solche Themen gehören zum Beratungsauftrag meines Teams bei der Geschäftsstelle VCW AG. 

Wie gestaltet sich die Zukunft der BVG-Vorsorgestiftung physioswiss?

LC: Das hängt unter anderem davon ab, wie sich Swiss Life zum Thema Vollversicherungslösung verhalten wird. Als Beispiel möchte ich AXA erwähnen, welche die Vollversicherung im Jahre 2019 aufgegeben hat. Die Reduzierung des Umwandlungssatzes und die damit verbundene Rentenkürzungen sind eine grosse Herausforderung für die Stiftung, vor dieser Herausforderung stehen gesamtschweizerisch alle Pensionskassen. Es braucht eine gute Lösung, um das Langlebigkeitsrisiko und die daraus resultierenden Pensionierungsverluste zu bewältigen. 

AW: Gemeinsam mit dem Stiftungsrat werden wir eine Strategie entwickeln, damit die BVG-Vorsorgestiftung physioswiss für die zukünftigen Herausforderungen gewappnet ist. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen, weil wir uns rechtzeitig mit dem Thema befassen. 

Livio Cathomen

Pensionskassenexperte cmp egliada s.a.

Adrian Wernli

Geschäftsführer BVG-Vorsorgestiftung physioswiss